Pilzzucht im Glas: Selbst Pilze anbauen
Lernt hier, wie Ihr Eure eigene Pilzzucht im Glas startet. Beobachtet Euren Pilz und seht, wie sich das Myzel (das ist das Pilzgeflecht, also der vegetative Teil des Pilzes) entwickelt. Wenn Ihr alles richtig macht, könnt Ihr Eure Pilze später ernten und etwas Leckeres daraus kochen.
Video-Anleitung aus dem BIOTOPIA Lab
Man kann die verschiedensten Speisepilze zuhause anbauen.
Bei manchen gelingt es leicht, andere sind eher etwas für Fortgeschrittene. Wir haben Euch ein paar Adressen herausgesucht, bei denen Ihr das richtige Pilzzuchtset für Euch finden und bestellen könnt.
Geeignet für Altersgruppe: ab 10 Jahren
Besonders interessant für: Pilzliebhaber*innen, Naturbeobachter*innen, Gourmets und Selbstversorger*innen
Dauer: ca. 1 Stunde + einige Wochen
(täglich füttern und beobachten)
Gebraucht wird:
Ein verschließbares Glas
Pilzsubstrat vom Rosenseitling (z.B. im Internet erhältlich, siehe unten)
Frischer, aber bereits abgekühlter Kaffeesatz
Ein sauberes Papiertuch
Ein Löffel
Schritt 1: Alles muss sauber sein!
Damit der Pilz nicht von Bakterien befallen wird, muss alles sauber sein. Zunächst müsst Ihr Eure Hände gründlich waschen. Das Glas, das Ihr verwenden wollt, muss für einige Minuten in heißem Wasser abgekocht werden. Bitte verwendet kein Spülmittel - das mag der Pilz nicht besonders.
Schritt 2: Pilzsubstrat einfüllen
Füllt das Glas ca. einen Daumen hoch mit Pilzsubstrat. Das könnt Ihr direkt mit den sauberen Händen machen. Alternativ geht auch ein abgekochter Löffel.
Schritt 3: Kaffeesatz zugeben
Als nächstes gebt Ihr in einem Verhältnis von 1:1 den Kaffeesatz hinzu. Der Kaffeesatz sollte weder komplett trocken noch zu feucht sein.
Die Drei-Tropfen-Regel: Beim Pressen vom Kaffeesatz in der Hand sollten maximal drei Tropfen herausfallen. Ist der Kaffeesatz zu feucht, könnt Ihr das überschüssige Wasser herauspressen.
Schritt 4: Mit Papiertuch abdecken
Über das Glas legt Ihr nun das saubere Papiertuch und drückt anschließend den Deckel an.
Wir verschließen unser Glas nicht, denn ein Luftaustausch ist wichtig für den Pilz. Das Glas muss aber auf jeden Fall abgedeckt sein, um das Eindringen von Keimen und die Bildung von Schimmel zu verhindern. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Glas so nicht austrocknet. Bitte beachtet: Im Glas sollte es immer leicht feucht sein.
Schritt 5: warten und beobachten
Nun heißt es geduldig sein. Stellt Euer Glas an einen dunklen Standort, zum Beispiel in einen Schrank, in dem es nicht zu heiß ist. Es dauert jetzt mehrere Tage, bis Euer Myzel wächst und den Kaffeesatz durchdringt.
Behaltet Euer Glas im Auge! Falls es kontaminiert ist, kann leider Schimmel wachsen. Schimmel erkennt Ihr daran, dass Euer Myzel sich verfärbt und nicht mehr weiß ist. Auch schlechter Geruch ist ein Indiz für Schimmel. Sollte Euer Glas von Schimmel befallen sein, müsst Ihr es leider unbedingt entsorgen. Aber gebt nicht auf, probiert es doch gleich noch einmal!
Schritt 6: Hurra, Fütterungszeit!
Euer Myzel ist weiß, sieht ganz flauschig aus und hat den ganzen Kaffeesatz durchdrungen? Dann ist jetzt Fütterungszeit! Ab jetzt solltet Ihr es täglich mit etwas frischem Kaffeesatz füttern. Hierfür muss wieder auf Sauberkeit geachtet werden. Das bedeutet: Nutzt gründlich gewaschene Hände oder einen abgekochten Löffel.
Schritt 7: Werdet kreativ!
Euer Myzel ist nun groß und stark und Ihr seid jetzt schon sehr erfolgreiche Pilzzüchter. Aber hier ist die Reise noch lange nicht zu Ende! Es ist Zeit, kreativ zu werden. Hier ein paar Ideen, was Ihr mit Eurem Myzel machen könnt:
Ihr könnt Euer Myzel auch aufteilen und für mehrere Ideen verwenden.
Vielleicht wächst aus Eurem starken Myzel schon bald ein Fruchtkörper! Das ist der Teil des Pilzes, den Ihr gekocht essen könnt, denn der Rosenseitling ist ein essbarer Pilz. Auch die Sporen sind übrigens ungefährlich.
Sucht Euch doch ein leckeres Kochrezept heraus und belohnt Euch selbst für Euren Zucht-Erfolg!
Viel Erfolg mit
Eurer Pilzzucht!
Euch hat das Züchten richtig Spaß gemacht? Super! Wusstet Ihr schon, dass es weitere Pilzarten gibt, die man kultivieren kann? Vielleicht findet Ihr ja noch eine andere Art, an der Ihr ausprobieren wollt. Ihr findet im Internet viele Shops, die die Zutaten dafür anbieten.
Erstellt von unseren Lab Pilots Alice, Amelie und Monika
Naturkundemuseum Bayern
Botanisches Institut
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80638 München, Germany
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