Naturfarben: Malen mit Erde, Sand und Ton
Malen macht Spaß und jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte, aber woher kommen eigentlich die vielen bunten Farben, die wir so gerne benutzen? Heute werden die meisten Farben künstlich hergestellt, tatsächlich ist die Natur aber voll von faszinierenden Pigmenten.
Alle erdenklichen Farben lassen sich aus natürlichen Materialien herstellen, und genau das könnt Ihr in diesem Experiment mit nur drei einfachen Zutaten machen! Farbe besteht je nach Art und Herstellung aus verschiedenen Komponenten, aber die folgenden beiden sind eigentlich immer enthalten: Pigment und Bindemittel. Das Pigment ist ein buntes Pulver, es verleiht dem Ganzen die Farbe. Das Bindemittel sorgt dafür, dass die Farbe auf dem Papier oder der Leinwand haften bleibt.
Egal wo Ihr wohnt - macht die Augen auf und geht in der Natur auf Pigmentsuche!
Schwarze oder braune Erde? Gelber Lehm? Rötlicher Ton? Grauer Kies? Das sind alles Farben, die Ihr auf das Papier bringen könnt. So erzählt Euer Bild nicht nur eine Geschichte, sondern Ihr kennt auch ganz genau die Geschichte und Herkunft Eurer eigenen, natürlichen Farben!
Unten findet Ihr Infomaterial und Links zu allen möglichen Fragen und Antworten. Wer stellte Farben als Erstes her? Waren alte Statuen wirklich immer weiß? Gibt es so etwas wie eine königliche Farbe?
Geeignet für Altersgruppe: ab 6 Jahren
Besonders interessant für: Kinder und Jugendliche, kreative Köpfe und alle malfreudigen und naturinteressierte Menschen aller Altersgruppen
Dauer: ca. 5 Stunden (kann in 3 Teile unterteilt werden)
Gebraucht wird für das Bindemittel:
1 Esslöffel Mehl
Wasser
Kleine Schale
Gabel
Gebraucht wird für die Pigmente:
Naturmaterialien (Erde, Sand etc.)
Leere Marmeladengläser (luftdichte Behältnisse)
Möglichst feines Sieb
Hand-/Gewürzmörser oder zwei große, flache Steine
Gebraucht wird zum Malen:
Zeitung / Unterlage
Farbpalette / einfacher Teller
Tonpapier / festes Zeichenpapier
Wasserglas
Teelöffel
Pinsel
Schritt 1: Pigmente sammeln
Zuerst müsst Ihr Erde, Sand oder Ton in der Natur sammeln. Das werden Eure späteren Pigmente. Achtet auf die Farben, die man im Boden finden kann: Schwarzer Waldboden oder Blumenerde, beiger Sand, gelblicher Ton oder sogar roter Ziegel vom Flussufer?
Schritt 2: Trocknen lassen
Damit Ihr die Erde gut sieben könnt, muss sie komplett trocken sein.
Legt große Zeitungsblätter oder Ähnliches als Unterlage auf dem Boden oder einem Fensterbrett aus und verteilt eure Naturmaterialien darauf. Wichtig ist, dass sie an einem trockenen Ort liegen. Lasst sie hier über Nacht trocknen.
Schritt 3: Sieben und Mörsern
Das ist der wichtigste Schritt für eure Pigmente: Damit man die Farbe später gut auf dem Papier verstreichen kann muss euer Farbpulver so fein wie möglich sein. Für diesen Schritt solltet Ihr Zeitungspapier großflächig als Unterlage ausbreiten. Zuerst muss die Erde gesiebt werden, um alle Steinchen, Blätter und Stöcke loszuwerden. Nun füllt Ihr esslöffelgroße Portionen in einen Mörser und mahlt die Erde so fein wie möglich. Dann siebt Ihr das Ganze durch das Sieb in ein Behältnis (Marmeladenglas).
Diesen Vorgang wiederholt Ihr so oft, bis sich Euer Farbpulver so fein, wie Mehl anfühlt. Auch wenn es lange dauert, es lohnt sich! Je feiner Euer Pulver ist, desto deckender werden die Farben auf dem Papier sein! Wenn ihr keinen Mörser zu Hause habt, könnt ihr auch zwei flache, handgroße Steine benutzen. Ihr findet solche z.B. am Flussufer. Materialien, wie Sand oder lose Erde könnt ihr alternativ auch einfach viele Male hintereinander sieben. So wird euer Farbe zwar nicht ganz so feinkörnig, wie im Mörser, aber ihr könnt auch damit gut malen.
Schritt 4: Bindemittel herstellen
Mit dem Pulver allein kann man noch nicht malen, es fehlt das Bindemittel! Würdet Ihr das Pigment einfach nur mit Wasser anfeuchten, würde die Farbe später wieder von eurem Bild herunter bröseln – das Bindemittel sorgt dafür, dass die Farbe auf dem Papier haften bleibt.
Mischt hierzu einen Esslöffel Mehl mit ca. 20 ml lauwarmen Wasser in einer kleinen Schale und rührt kräftig mit einer Gabel um, damit auch die kleinen Klümpchen verschwinden. Der Brei sollte ungefähr so zähflüssig, wie geschmolzene Schokolade sein und keine Klümpchen mehr enthalten. Je nach Bedarf könnt Ihr natürlich nachträglich Wasser oder Mehl hinzufügen.
Schritt 5: Farben anmischen und los geht’s!
Fast fertig! Jetzt müsst Ihr nur noch eure Naturfarben anmischen und dann kann es auch schon losgehen.
Auch hier nutzt Ihr am besten eine Zeitungsunterlage.
Häuft die Pigmente mit einem Teelöffel auf einem großen, flachen Teller oder einer Palette auf, je weiter auseinander, desto besser! Sonst können die Farben ineinander fließen.
Auf jedes Häufchen Pigment kommt nun ein kleiner Teelöffel Bindemittel und dann muss gut umgerührt werden!
Fertig sind Eure selbst hergestellten, zu 100% natürlichen Erdfarben! Ob mit breiten Pinseln oder den Fingern: nun sind Eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt und Ihr könnt sofort mit dem Malen beginnen.
Vergesst nicht die Kunstwerke gut trocknen zu lassen!
Die Pigmentpulver könnt Ihr danach in den Marmeladengläsern an einem trockenen Ort lagern und auch Jahre später noch benutzen.
Viel Spaß beim kreativen Austoben!
Gerade im Winter, wenn die Bäume keine Blätter mehr tragen, kann man toll die Vögel, die nicht in den Süden fliegen, im Garten oder im Wald beobachten. Mit Euren Erdfarben könnt Ihr diese Vögel auf Papier bringen, egal ob klein, groß, bunt, einfarbig, abgemalt oder ausgedacht, mit den Fingern oder dem Pinsel gemalt. Macht ein Foto von eurem Kunstwerk und zeigt es Euren Freund*innen!
Erstellt von Xenia Hauser
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