Unsere Sinne: Wahrnehmung durch Sinnesorgane
Über die Sinnesorgane nehmen wir ständig Informationen aus der Umwelt wahr. Augen, Ohren, Nase, Zunge und die Haut geben aufgenommene Informationen an das Gehirn weiter, wo sie anschließend verarbeitet, zugeordnet, interpretiert und bewertet werden. Es kommen so viele verschiedene Informationen gleichzeitig an, dass das Gehirn auch filtern und entscheiden muss, was wirklich wichtig ist.
Die Wahrnehmung unserer Umwelt durch die Sinnesorgane ermöglicht es uns, wie Welt auf ganz unterschiedliche Weisen zu erkunden. Mit diesen Experimenten könnt Ihr Eure Wahrnehmung austesten und Eure Sinne schärfen.
Los geht’s - viel Spaß!
Ihr wollt mehr über die einzelnen Sinne erfahren? Wie sie funktionieren, was unser Körper alles leistet und was den Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet?
Dann schaut doch einmal in unseren anderen Sinnesreihen zum "Tasten - Aufbau der Haut", "Schmecken - Wie funktioniert schmecken?" und "Sehen - Anatomie des Sehens" vorbei!
Weiter unten findet Ihr noch ein paar Links zu weiterem Infomaterial zur Wahrnehmung.
Geeignet für Altersgruppe: ab ca. 6 Jahren
Besonders interessant für: Kinder und Jugendliche, Experimentierfreudige
Dauer: ca. 30 min pro Versuch
Ihr wart sicherlich schon einmal in einer Situation, in der Ihr etwas anders wahrgenommen habt als Eure Mitmenschen. Vielleicht fandet ihr das Wetter toll und angenehm warm, während jemand anderes gefroren oder geschwitzt hat. Dass verschiedene Personen unterschiedliche Wahrnehmungen haben, kennt Ihr also bereits, aber selbst Euer linker und rechter Arm können die Umgebung unterschiedlich wahrnehmen. Findet es selbst heraus!
Gebraucht wird:
3 große Schüsseln
Kaltes, warmes und lauwarmes Leitungswasser
Eiswürfel
Als Vorbereitung für dieses Experiment müsst Ihr die Schüsseln mit Wasser füllen. Füllt eine der Schüsseln mit kaltem Leitungswasser und gebt zusätzlich noch Eiswürfel hinzu. In eine weitere Schüssel füllt Ihr lauwarmes Wasser ein. Das Wasser sollte etwas kälter als Körpertemperatur sein, ca. 30°C sind perfekt. Die letzte Schüssel füllt Ihr nun noch mit sehr warmem Leitungswasser (ca. 40°C).
Jetzt kann es gleich losgehen! Stellt die Schüsseln nur noch in eine Reihe. Es ist wichtig, dass die Schale mit dem lauwarmen Wasser in der Mitte zwischen den anderen beiden steht. Ob die Schale mit dem warmen oder kalten Wasser allerdings links oder rechts steht ist egal.
Um die unterschiedlichen Temperaturen wahrzunehmen, taucht Ihr nun eine Hand in das kalte Eiswasser und die andere in das sehr warme Wasser. Lasst die Hände für ungefähr eine halbe Minute im Wasser. Wechselt nach dieser Zeit mit beiden Händen in die mittlere Schüssel mit lauwarmem Wasser. Fühlt sich die Temperatur an beiden Händen gleich an?
Das gleiche Prinzip könnt Ihr auch auf den Geschmackssinn anwenden. Hierzu esst Ihr zuerst etwas Süßes, wie beispielsweise ein Stückchen Schokolade oder ein Gummibärchen. Merkt Euch, wie süß es Euch vorkommt. Im Anschluss esst Ihr etwas sehr Saures. Ihr könnt z. B. in eine Zitrone beißen. Danach beendet Ihr das Experiment mit einem weiteren Stück der Süßigkeit. Das habt Ihr Euch nach diesem sauren Schock auch wirklich verdient! Hat sich die Süße der Schokolade oder des Gummibärchens verändert?
Dieses Experiment solltet Ihr unbedingt ausprobieren, denn hier dürft Ihr für den wissenschaftlichen Zweck leckeres Eis am Stiel essen. Ihr habt nun schon erfahren, dass die persönliche Wahrnehmung mit den äußeren Umständen verbunden ist und uns somit beeinflusst. Testet mit diesem Experiment, welchen Einfluss die Temperatur auf den Geschmackssinn hat.
Gebraucht wird:
Verschiedene Fruchtsäfte
Plastikgläser oder Eisformen
Holzspieße oder Teelöffel
Aluminiumfolie
Platz im Gefrierfach
Nehmt Euch alle Materialien und stellt sie auf einen Tisch bereit. Wählt gerne so viele verschiedene Fruchtsäfte wie Ihr möchtet. Dabei ist es egal, ob sich die Säfte sehr ähnlich sind oder ganz verschieden schmecken.
Füllt je ein Förmchen mit einer Fruchtsaft-Sorte und wiederholt den Schritt, bis Ihr alle Säfte eingefüllt habt. Achtet darauf, dass Ihr die Förmchen nicht ganz füllt, sondern ein kleiner Rand frei bleibt. Gebt nun noch einen kleinen Löffel oder einen Holzspieß in die Förmchen und bedeckt sie mit der Aluminiumfolie. Das dient dazu, dass Euer Stiel schön in der Mitte der Form bleibt und Ihr es später gut essen könnt.
Die Eisförmchen mit den Säften kommen nun für mehrere Stunden in das Gefrierfach, denn sie müssen komplett durchfrieren.
Diesen Schritt macht Ihr am besten bereits am Vortag, denn das Eis braucht einige Stunden im Gefrierfach.
Wenn Das Eis gefroren ist, könnt Ihr den Versuch starten. Ihr wollt mit diesem Versuch den Geschmacksunterschied bei verschiedenen Temperaturen testen, also braucht Ihr einmal die flüssige und einmal die gefrorene Variante von Eurem Fruchtsaft.
Füllt Euch dazu jeden Saft, den Ihr verwendet habt, in ein Glas und holt das fertige Eis aus dem Gefrierfach. Damit sich das Eis gut von dem Förmchen löst, haltet Ihr es ein paar Sekunden unter den laufenden Wasserhahn mit warmem Wasser. Das Eis sollte sich nun leicht aus der Form lösen lassen.
Jetzt kommt der beste Teil des Versuchs! Nehmt Euch die verschiedenen Eissorten und vergleicht sie mit den Säften. Das klappt natürlich nur durch das Probieren der Säfte und selbstgemachten Eissorten. Der Geschmack wird natürlich bei der gleichen Sorte gleich sein, aber hat sich dafür etwas an der Intensität geändert? Schmeckt eine Variante womöglich süßer?
Bei diesem Experiment sollte Euch aufgefallen sein, dass das Eis etwas weniger intensiv schmeckt und auch etwas weniger süß ist. Das liegt daran, dass die Wahrnehmung von Geschmack temperaturabhängig ist. Die Intensität von Süßem nimmt mit steigender Temperatur zu, bei kalten Speisen nimmt sie ab. Außerdem dauert es bei kaltem Essen zudem noch etwas länger, bis die maximale Intensität des Geschmacks erreicht ist.
Hier seht Ihr noch einmal, wie sich die Wahrnehmung von Geschmack bei unterschiedlichen Temperaturen verändert.
Viel Spaß
beim Ausprobieren!
Erstellt von Luisa Wensky
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